Bukarest (ADZ) - Ihre Kandidatur bei den annullierten Präsidentschaftswahlen hatte das Verfassungsgericht letzten Herbst zwar nicht zugelassen, aber die Chefin der radikalnationalistischen Partei SOS Romania, Diana Iovanovici-Șoșoacă , lässt einfach nicht locker. Sie habe nun vor, bei den Präsidentschaftswahlen im Mai wieder anzutreten und habe auch fast alle dafür erforderlichen Unterstützerunterschriften gesammelt, sagte sie am Montag. Dabei ermahnte sie das Verfassungsgericht, ihre Bewerbung diesmal nicht abzulehnen: „Sollte das Gericht es vor allem angesichts der weltweit stattfindenden Änderungen wagen, die Kandidatur zu verbieten, werde es genau das bekommen, was es verdient“, echauffierte sich Șoșoacă bei der Verkündung ihrer Pläne.
Wie um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, drang die Europaabgeordnete dann an der Spitze einer Gruppe in die Räume des Verfassungsgerichts ein, wo sie offenbar nach den Verfassungsrichtern suchte. Richter Gheorghe Stan erzählte anschließend, dass die Randalierer sich aggressiv verhielten und er deshalb sein Büro verlassen musste. Die SOS-Chefin hat inzwischen neue rechtliche Probleme: Eine im Europäischen Parlament gehaltene Lobesrede auf den 1989 gestürzten Diktator Nicolae Ceaușescu brachte ihr eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft ein – das Institut zur Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit wirft ihr vor, somit den Kult um Personen gefördert zu haben, die Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen haben.