Washington/Bukarest (ADZ) – Präsident Klaus Johannis hat sich nach seinem Treffen mit dem amerikanischen Staatsoberhaupt im Weißen Haus zum genauen Inhalt der Gespräche um den Nachfolger von NATO-Generalsekretär Stoltenberg bedeckt gehalten. Er habe zwar diesen Punkt mit Präsident Biden besprochen und sie hätten beschlossen, dass der Dialog fortgesetzt werden solle, aber er könne sich dazu nicht öffentlich äußern, sagte er später in der rumänischen Botschaft in Washington. Johannis räumte ein, dass ein Konsens über die neue NATO-Spitze möglicherweise nicht vor dem Gipfel des Bündnisses erreicht werden könne, dass dies aber nicht zu einer Spaltung führen werde. Er halte es für gut, zwei Kandidaten zu haben, denn eine starke Organisation brauche einen starken Wettbewerb und so bestehe auch die Möglichkeit, neue Themen für die Debatte zu erschließen und auch die Chance, die Dinge besser zu machen, führte Präsident Johannis nach dem Tête-à-Tête mit Biden aus.
In der Frage eines rumänischen Patriot-Flugabwehrsystems für die Ukraine erklärte sich Johannis offen für Gespräche. Präsident Biden habe das Thema angeschnitten und man müsse nun im Verteidigungsrat (CSAT) diskutieren, was verfügbar sei und was Rumänien dafür bekommen könnte – es komme nicht in Frage, dass Rumänien ohne Abwehr bleibt, sagte Johannis. Eine Lösung werde wohl zu finden sein; das eine im Moment betriebsfähige System werde in Rumänien bleiben und eines der anderen Systeme, das sich in fortgeschrittener Phase der Inbetriebnahme befindet, könnte an die Ukraine gehen, fügte er hinzu.
Er habe Präsident Biden vermittelt, dass Rumänien die Ukraine so lange wie möglich unterstützen werde: Die gemeinsame Priorität für Rumänien und die USA sei es, Russland nicht zu erlauben, diesen Krieg zu gewinnen, stellte Johannis klar.