Bukarest (ADZ) - Sowohl der pro-russische Extremist Călin Georgescu als auch die Kandidatin des demokratischen Lagers, Elena Lasconi, reagieren auf ähnliche Weise auf die Entscheidung des Verfassungsgerichts (CCR) vom Freitag, die Präsidentschaftswahlen aufgrund von Wahlbetrug für ungültig zu erklären. Laut Georgescu habe der Staat „die Demokratie mit Füßen getreten“. Lasconi sprach von einem „Angriff auf die Demokratie“. Beide Bewerber beschweren sich zudem beim gewählten US-Präsidenten Donald Trump. Der Sieger im ersten Wahlgang wolle zurücktreten, wenn die Trump-Regierung eine Untersuchung veranlasst und die Vorwürfe gegen ihn sich bestätigen werden. Seine Gegnerin äußerte in einer offenen Mitteilung an Trump auf X den Wunsch, ihn zu treffen. Er solle so sehen, dass sie nicht die „Kandidatin von Soros“ sondern „aller freiheitsliebenden Rumänen“ sei –Trumps Sohn beschrieb das CCR-Urteil als „Versuch von Soros und/oder Marxisten, das Wahlergebnis zu fälschen und den Volkswillen abzulehnen“.
Die Entscheidung des Verfassungsgerichts spaltet jedoch die Politik. Anders als Lasconi begrüßte sie USR-Vize Dominic Fritz. Dadurch sei das hohe Risiko beseitigt worden, dass „ein Agent Russlands“ ins Präsidialamt einzieht.
Für AUR-Chef George Simion sei „ein Staatsstreich im Gange“. Seine Partei lasse sich aber nicht zu Straßenprotesten provozieren, „das korrupte System“ müsse „auf demokratische Weise stürzen“. Die PSD wollte eine Entscheidung des CCR nicht weiter kommentieren, während die PNL klare Erklärungen forderte.
Mehrere NATO-Partner Rumäniens, darunter die USA, Frankreich und Italien zeigten sich über eine mögliche Einmischung Russlands in den Wahlprozess besorgt, während Polen befand, dass „die Demokratie gesiegt habe“.