Nach Unfall bei Tagebau Jilț Süd: Premier fordert Konsequenzen

Uralt-Laster mit Kumpeln an Bord umgekippt – 3 Tote, 13 Verletzte

Premierminister Nicolae Ciucă | Archivfoto: gov.ro

Bukarest (ADZ) - Premierminister Nicolae Ciucă (PNL) hat zu Beginn der Regierungssitzung von Mittwoch Konsequenzen nach dem schweren Arbeitsunfall beim Tagebau Jilț Süd des Energiekomplexes Oltenia gefordert, wo am Vortag ein offenbar um die 50 Jahre alter maroder Laster, der Kumpel zum Eingang des Tagebaus transportierte, bei schlechtem Wetter umgekippt war. Der Unfall kostetete drei Menschen das Leben, weitere 13 wurden verletzt. 

Er erwarte eine lückenlose Aufklärung der Umstände, die zum Unglück geführt hätten, sowie ein erstes Fazit binnen einer Woche, sagte Ciucă, der den Hinterbliebenen sein tiefempfundenes Beileid aussprach. Der Regierungschef beorderte sowohl Energieminister Virgil Popescu (PNL) als auch die Arbeitsinspektion zum Energiekomplex, um den Sachverhalt des Unfalls zu ermitteln und umgehend Vorschläge zur Verbesserung der Arbeitsbedinungen vor Ort zu unterbreiten. 

Drei für den Tagebau Jilț zuständige Ressortleiter traten am Mittwoch zurück oder wurden entlassen; Regierungssprecher Dan Cărbunaru wollte sogar eine eventuelle Freistellung des Energieministers nicht ausschließen. Die oppositionelle USR bestand auf dem sofortigen Abgang des Chefs des Energiekomplexes, Daniel Burlan: Es wäre nie zum Unglück gekommen, „wenn Burlan die Arbeitsbedingungen vor Ort verbessert und nicht jahrelang alle Arbeitsunfälle vertuscht hätte“, so der Vorwurf der USR. Der Reformpartei zufolge sind allein im letzten Jahr insgesamt 55 Beschäftigte des Energiekomplexes Oltenia aus dem Leben geschieden – die meisten davon infolge von Berufskrankheiten, die von den schlechten Arbeitsbedingungen verursacht worden waren.