Târgu Jiu/Baia Mare/Jassy (ADZ) - Angesichts des nahenden Superwahljahres 2024 nehmen auch die hierzulande gängigen politischen Überläufe wieder zu – und damit nolens-volens die Koalitionsspannungen, da der liberale Juniorpartner PNL zunehmend Kommunalpolitiker an den Seniorpartner PSD verliert.
So etwa sorgt zurzeit ein in Gorj ausgebrochener Skandal für Querelen in der Koalition: Dort hatte PSD-Verbandschef Mihai Weber nämlich letzte Tage bekannt gegeben, dass der gesamte PNL-Verband Târgu Jiu zu seiner Partei übergelaufen sei. Die PNL-Führung bestritt Webers Angaben vehement – von Überläufertum könne keine Rede sein, besagter PNL-Verband habe sich „mangels Aktivitäten“ aufgelöst, so der Tenor. Nichtsdestotrotz hält sich das Gerücht, dass sogar der liberale Bürgermeister von Târgiu Jiu, Marcel Romanescu, zur PSD überlaufen bzw. bei der Kommunalwahl 2024 auf PSD-Listen antreten wird, weiter hartnäckig.
Auch der liberale Bürgermeister von Baia Mare, Cătălin Cherecheș, hat als gewiefter Überläufer bereits unumwunden mitgeteilt, seiner bisherigen Partei den Rücken kehren und abermals zur PSD wechseln zu wollen - von der PNL habe er „keinen Leu“ erhalten, einzig die Sozialdemokraten hätten seine Stadtverwaltung unterstützt, sagte Cherecheș, der der PSD bis dato bereits zweimal beigetreten war und darüber hinaus drei weitere Parteien – neben der PNL auch die UNPR und PNȚCD – gewechselt hatte.
Auf Kommunalebene hängt der koalitionäre Haussegen gegenwärtig auch in Jassy/Iași schief, wo PNL-Verbandschef Alexandru Muraru jüngst den umgehenden Rücktritt des Präfekten des Landeskreises, Bogdan Cojocaru, gefordert hatte – dieser verwechsele das Amt des Präfekten nämlich mit seinem politischen bzw. jenem eines Interimschefs des lokalen PSD-Verbandes, rügte Muraru.