Kairo/Bukarest (ADZ) - Eine erste Gruppe von Ausländern hat am Mittwoch den Gazastreifen über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten verlassen. Rund 320 Inhaber ausländischer Pässe sowie etwa 90 schwerverletzte Palästinenser, die in ägyptische Hospitäler gebracht wurden, durften den Grenzübergangspunkt passieren – Rumänen oder Palästinenser mit rumänischem Pass waren jedoch nicht darunter. Es war das erste Mal seit dem Terrorangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober, dass der Grenzübergang Rafah für Menschen geöffnet wurde; bisher war bloß die Durchfahrt von Hilfskonvois genehmigt worden.
Im Gazastreifen – ein Küstengebiet, das seit 2007 von der Terrororganisation Hamas regiert wird, seit ihrem jüngsten Großangriff auf Israel komplett abgeriegelt ist und zurzeit unter Dauerbeschuss des israelischen Militärs steht – leben etwa 350 Rumänen und Doppelstaatler, von denen insgesamt 260 bei Rumäniens Ständiger Vertretung in Ramallah die Ausreise beantragt hatten.
Das Außenministerium in Bukarest teilte in einer Presseerklärung mit, dass die am Mittwoch ausgereisten Ausländer größtenteils Mitarbeiter internationaler Agenturen oder Organisationen sind. Sowohl die ägyptischen als auch die israelischen Behörden hätten versichert, dass der Grenzübergang Rafah auch in den Folgetagen für Evakuierungen geöffnet werde, weswegen der Krisenstab des Außenministeriums in ständigem Kontakt zu den ausreisewillen Rumänen, aber auch zu anderen Staaten und internationalen Organisationen stehe, die ihre Staatsbürger oder Mitarbeiter ebenfalls aus Gaza evakuieren wollen. Zudem habe man ein zweites konsularisches Team vor Ort entsandt, um bei einer Evakuierung der rumänischen Staatsangehörigen aus Gaza sofort handeln zu können.