Madrid (ADZ/dpa) - Die Staats- und Regierungschefs der 30 NATO-Staaten sind am Mittwoch in Madrid zu ihrem Gipfeltreffen zusammengetreten - eines, das ganz im Zeichen des Ukraine-Krieges, der Aufnahme der nordischen Staaten Schweden und Finnland sowie des neuen strategischen Konzepts des Verteidigungsbündnisses stand. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sprach von einem „umgestaltenden Gipfel“, der das Verteidigungsbündnis „auf Jahre hinaus verändern“ werde.
Bei einem gemeinsamen Auftritt mit Stoltenberg hob US-Präsident Joe Biden hervor, dass die Beistandspflicht nach Artikel 5 des NATO-Vertrags „heilig“ sei. Zugleich kündigte der US-Präsident die Verlegung weiterer amerikanischer Verbände nach Europa, einschließlich nach Rumänien, an. Hierzulande ist nach Angaben des US-Präsidenten eine Brigade mit 3000 US-Soldaten und weiteren 2000 Militärangehörigen geplant. Die NATO werde so ausgestattet, um Gefahren aus allen Richtungen, an Land, aus der Luft und zur See, begegnen zu können, betonte Biden. Putin habe „die Finnlandisierung Europas“ gewollt, er werde „die Natoisierung Europas bekommen“, so der US-Präsident.
Staatschef Klaus Johannis sprach anschließend von einer „äußerst guten Nachricht“ für unser Land, die zudem die Solidität der strategischen Partnerschaft zwischen den beiden Ländern unter Beweis stelle. Bezüglich der Erwartungen Rumäniens in puncto Gipfelbeschlüsse teilte das Staatsoberhaupt auf einer Pressekonferenz mit, dass alle Zielsetzungen unseres Landes erfüllt worden sind - die Ostflanke des Bündnisses werde „erheblich verstärkt“, das Schwarze Meer sei zu einer Zone von strategischem Interesse erklärt und Russland als „unmittelbare Bedrohung“ für das Verteidigungsbündnis eingestuft worden, so Johannis.