Bukarest (ADZ) - Vier Jahre nachdem das renommierte Magazin „Nature“ mit Plagiatsvorwürfen gegen den damals amtierenden rumänischen Regierungschef Victor Ponta (PSD) weltweit für Schlagzeilen sorgte, hat der jüngst neubesetzte Nationale Rat für die Überprüfung von akademischen Titeln, Diplomen und Zertifikaten (CNATDCU) nun am Donnerstag nach eingehender Prüfung befunden, dass Pontas aus dem Jahr 2003 stammende Doktorarbeit zu einem Drittel abgekupfert ist. Als Doktorvater der Dissertation hatte bekanntlich Ex-Premier Adrian N²stase verantwortlich gezeichnet.
Das Plagiat sei ein „primitives“, ganze Passagen aus den Werken heimischer Rechtswissenschaftler seien ohne Quellenangabe übernommen worden, sagte CNATDCU-Chef Viorel Barbu. Der Ex-Premier hat nun zehn Tage Zeit, Einspruch gegen den Befund einzulegen – tut er es nicht, kann das Gremium die Aberkennung seines Doktortitels beantragen. Ponta reagierte in gewohnt dreister Manier auf Facebook, wo er der Technokraten-Regierung vorwarf, „nichts Besseres zu tun“ zu haben, als sich um Neubesetzungen von Kommissionen und seinen Doktortitel zu kümmern. Sollte ihm der Doktortitel aberkannt werden, drohen ihm jede Menge Konsequenzen – u.a. der Ausschluss aus der Anwaltskammer Bukarest, in die er dank seines akademischen Titels prüfungslos aufgenommen worden war.