Bukarest (ADZ) - Der Krisenstab der Regierung hat am Wochenende per neuer Militärverordnung die Kleinstadt Țăndărei im Landeskreis Ialomița abriegeln lassen, wo in den letzten Wochen Hunderte Personen aus „roten Gebieten“ zurückgekehrt waren, die sich, daheim angekommen, standhaft weigerten, die geltenden Notstandsanordnungen einzuhalten bzw. sich zu isolieren.
Țăndărei sei zu einem Infektionsherd geworden, sagte Innenminister Marcel Vela (PNL) am Samstag, die Infektionsfälle vor Ort seien explodiert, sieben der acht Covid-19-Opfer des Landeskreises seien aus Țăndărei. Die Kleinstadt werde daher mit sofortiger Wirkung abgeriegelt, Zugang hätten ausschließlich Lieferanten. Die Maßnahme war schon seit Tagen ausdrücklich von den Kommunalbehörden gefordert worden, die sich infolge des lokalen ethnischen „Spezifikums“, wie Präfektin Tonița Manea es formulierte, für überfordert erklärt hatten.
Per Militärverordnung Nr. 7 wurden zudem die Flugverbindungen von und nach Österreich, Belgien, die Schweiz, USA, Großbritannien und Nordirland, die Niederlande, die Türkei und in den Iran für zwei Wochen eingestellt – ausgenommen bleiben humanitäre Flüge sowie Luftfrachten. Die Verordnung sieht zudem eine leichte Lockerung der bisher geltenden Auflagen für Fernlastfahrer sowie verschärfte Forstkontrollen vor, um den illegalen Holzschlag über den Zeitraum des Notstands möglichst zu unterbinden. Nicht zu guter Letzt sieht die jüngste Militärverordnung auch vor, dass Ministerien und Kommunalbehörden fortan dem an vorderster Front gegen das neuartige Coronavirus kämpfenden medizinischen Personal Räumlichkeiten zur Verfügung stellen, wo dieses sich über den Zeitraum der Epidemie ausruhen kann, ohne die eigene Familie der Gefahr einer Ansteckung auszusetzen.