Bukarest (ADZ) - Nachdem die BMW-Gruppe angekündigt hat, dass seine künftige Fabrik im ostungarischen Debrecen gebaut wird, beklagt die rumänische Wirtschaft den Verlust einer weiteren potenziellen Investition. BMW hatte zunächst auch den rumänischen Standort Deva geprüft, doch in Ungarn sei die Verkehrsinfrastruktur ausgezeichnet und das Humankapital entsprechend gut ausgebildet. Eine Milliarde Euro will der bayerische Riese nun in Debrecen investieren, um bis zu 150.000 Pkw herzustellen. Etwa 1000 Arbeitsplätze sollen entstehen, in der eher strukturschwachen Region Nordostungarn wird die BMW-Investition bereits groß gefeiert.
Für Rumänien ist sie eine weitere Niederlage im Kampf um die Gunst ausländischer Investoren. Vor zwei Jahren hatte Daimler die Erweiterung der Niederlassung in Kecskemet der Errichtung eines neuen Werks vorgezogen, Jaguar Land Rover entschied sich für die Slowakei. Ein 600 Millionen Euro teures Daimler-Motorenwerk entsteht nicht in Rumänien, sondern in Polen. Das mangelnde Interesse der europäischen Autoindustrie wird durch die schwache Verkehrsinfrastruktur und die mangelnde Ausbildung der Arbeitskräfte begründet.