Nordis-Affäre: Ciucă, Lasconi und Geoană fordern Ciolacus Rücktritt

Neue Enthüllungen bringen Regierungschef in Bedrängnis

Marcel Ciolacu | Archivfoto: gov.ro

Bukarest (ADZ) - Die Präsidentschaftsanwärter Nicolae Ciucă (PNL), Elena Lasconi (USR) und Mircea Geoană (parteifrei) haben ihren PSD-Gegenkandidaten Marcel Ciolacu zum umgehenden Rücktritt als Premier sowie zum Rückzug aus der Politik aufgefordert, nachdem das Nachrichtenportal G4Media enthüllt hatte, dass dieser 2022 gemeinsam mit Transportminister Sorin Grindeanu (PSD), dem früheren PSD-Fraktionschef Alfred Simonis, der Ex-Vorsitzenden des Rechtsausschusses des Unterhauses Laura Vicol sowie ihrem Ehemann, Nordis-Chef Vladimir Ciorbă, an Bord einer vom umstrittenen Immobilienentwickler gecharterten Flugmaschine der Tiriac Air nach Nizza, Paris und Monaco zum Formel-1-Rennen gejettet war – ein Flug, den Ciolacu bis dato dezidiert dementiert hatte.

Ciolacu habe zurückzutreten und sich aus dem öffentlichen Leben zu verabschieden, nachdem Flugdokumente ohne Wenn und Aber unter Beweis stellen würden, dass er und seine Kumpel vom „größten Immobilienbetrüger des Landes“ mit Gratis-Luxusflügen beglückt worden seien, schrieb USR-Chefin Lasconi bei Facebook. PNL-Chef Ciucă stellte indes klar, dass Ciolacu „uns alle frech belogen“ habe und de facto mit der Parteiklientel nach Nizza, Paris und Monaco gejettet sei, wobei die Flugkosten „von einem Immoentwickler, der Hunderte Rumänen betrogen“ habe, getragen wurden. Mircea Geoană schrieb seinerseits, dass Ciolacu sowohl als Präsidentschaftsbewerber als auch als Premier nicht länger tragbar sei, er habe zurückzutreten, während die zuständigen Behörden Ermittlungen aufzunehmen hätten.

Der in die Enge getriebene Regierungschef räumte die Reise letztlich notgedrungen ein, behauptete jedoch, die Charterkosten selbst berappt zu haben – nie und nimmer lasse er andere seine Reisekosten tragen.