Bukarest (ADZ) – Einen knappen Monat nach der Kommunalwahl ist der gewählte Oberbürgermeister der Hauptstadt, Nicușor Dan, immer noch nicht im Amt. Wie Dan am Donnerstag mitteilte, dürfte sich seine Amtseinführung um mindestens eine weitere Woche verzögern, da insgesamt 52 alte und neue Stadträte der PSD die gerichtliche Bestätigung seiner Wahl angefochten und Neuwahlen gefordert haben. Deren Einsprüche seien alle gleich, einschließlich Orthographiefehler, dafür aber einzeln hinterlegt worden, um vor Gericht möglichst viel Zeit zu schinden, so Dan.
Der gewählte Oberbürgermeister geißelte das Vorgehen seiner Amtsvorgängerin Gabriela Firea Pandele (PSD) als „verantwortungslos“ und „feige“ – sie habe die Stadträte aus den eigenen Parteireihen zu diesem billigen Trick aufgefordert, statt den Mumm zu haben, den Einspruch selbst einzulegen. Die PSD habe offenkundig kein Interesse daran, die gravierenden Probleme der Hauptstadt – nämlich die epidemiologische Krise, die Fernwärme- und Warmwasser-Probleme sowie der drohende Bankrott der Stadt – gelöst zu sehen, Firea selbst sei weder „ein guter Verlierer noch jemand, der in Würde abzugehen weiß“, sagte Dan.