Bukarest (ADZ) - Der Oberste Verteidigungsrat des Landes (CSAT) hat sich am Donnerstag auf einer Sitzung vor allem Rumäniens Erwartungen an den nahenden NATO-Gipfel in Vilnius gewidmet, insbesondere in puncto Stärkung der NATO-Ostflanke sowie der Sicherheit des Schwarzmeerraums.
Wie das Präsidialamt anschließend mitteilte, beschloss der Verteidigungsrat vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine zum einen, dass Rumäniens Verteidigungsausgaben noch in diesem Jahr auf 2,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ansteigen. Zum anderen gab der CSAT grünes Licht für ein transatlantisches Projekt, das die hierzulande erfolgende Eröffnung eines Zentrums zur Ausbildung ukrainischer Piloten an Kampfjets der vierten Generation, einschließlich der F-16, vorsieht. US-Präsident Joe Biden hatte das Projekt im Mai angekündigt und dabei erläutert, dass die Ausbildung der ukrainischen Piloten an Standorten in Europa erfolgen wird. Rumäniens Verteidigungsrat beschloss zudem, 2024 mehr als 5600 Soldaten und Polizisten für Auslandseinsätze sowohl im Rahmen der NATO als auch der EUFOR-Althea-Mission bereitzustellen.
Kommende Woche wollen die Staatenlenker der NATO-Länder in Vilnius über die sicherheitspolitische Lage diskutieren sowie weitere Maßnahmen zur Abschreckung und Verteidigung beschließen. Im Vordergrund des Gipfels steht zwar die Fortsetzung der Ukraine-Unterstützung, doch sollen auch Regionalpläne zur Verteidigung des NATO-Territoriums vorgelegt werden. Zur Umsetzung dieser Regionalpläne bedarf es sowohl einer Anpassung der Befehls- und Kommandostrukturen des Verteidigungsbündnisses als auch einer Reform der Streitkräftestruktur, um dauerhaft Kräfte zur Verteidigung eines bestimmten Gebiets bereitstellen zu können.