Bukarest (ADZ) - Der designierte Regierungschef Ludovic Orban (PNL) hat sich am Donnerstag angesichts der Umfragewerte des liberalen Spitzenkandidaten bei der Präsidentenwahl, Amtsinhaber Klaus Johannis, auf einer Wahlkampfveranstaltung in Târgoviște überzeugt gezeigt, dass „wir diese Wahl sogar im ersten Wahlgang gewinnen können“.
Der Optimismus des Liberalenchefs dürfte auf die jüngste Umfrage des Meinungsforschungsinstituts IMAS zurückzuführen sein, in der Klaus Johannis mit 45,7% in der Wählergunst klar führt bzw. seine Herausforderer um mehr als 30% überflügelt. Auf Platz 2 soll laut IMAS-Umfrage überrraschend Pro Romania/ALDE-Kandidat Mircea Diaconu (16,7%) liegen, während PSD-Kandidatin Viorica Dăncilă (15,1%) sowie USR-Chef Dan Barna (12,6%) den Einzug in die Stichwahl verpassen würden. Damit bereits der erste Wahlgang die Entscheidung bringt, müssten am 10. November allerdings mehr als 9,4 Millionen Wählerinnen und Wähler ihre Stimme für Johannis abgeben, da die Zahl der Wahlberechtigten laut Wahlbehörde AEP Ende Juli bei 18.963.792 lag. Das ist höchst unwahrscheinlich.
Johannis selbst stellte in Târgoviște klar, dass die PSD „30 Jahre lang wie ein Mühlstein am Hals“ des Landes gehangen und dessen Entwicklung gehemmt habe. Rumänien dürfe „nicht ewig“ in „Übergangszeiten“ festhängen, sondern müsse „endlich den rechten Weg einschlagen“. Eine „Wende mit der PSD an der Macht“ werde es niemals geben, so das Staatsoberhaupt. Kontraproduktive Schlagabtausche hätten ein Ende zu nehmen, es gelte nun, das Justizsystem wieder aufzubauen, die Korruptionsbekämpfung wieder aufzunehmen, die Wirtschaft nachhaltig zu festigen und „die versprochenen Krankenhäuser“ und sonstigen Infrastrukturprojekte endlich in Angriff zu nehmen.