Pest der kleinen Wiederkäuer: Premier stellt Maßnahmen in Aussicht

Davor hatten Tierzüchter vor dem Regierungssitz protestiert

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Bukarest (ADZ) - Regierungschef Marcel Ciolacu (PSD) hat nach einem Treffen mit Vertretern mehrerer Tierzüchter-Verbände „umgehende Maßnahmen“ gegen die hierzulande grassierende Pest der kleinen Wiederkäuer – eine akute, hochansteckende Viruserkrankung (Morbillivirus) der Schafe und Ziegen – versprochen. Es gelte, die Krise möglichst schnell und ohne allzu hohe Verluste für die Züchter beizulegen, verlautete Ciolacu. Welche Maßnahmen die Regierung im Kampf gegen die Seuche, die durch Impfen der Tiere erst gar nicht ausbrochen wäre, nun ergreifen will, sagte der Premier nicht.

Das Treffen mit den Verbandsvertretern erfolgte, nachdem mehrere Dutzend Tierzüchter vor dem Regierungssitz gegen den bestehenden Ausfuhrstopp für ihre Tiere protestiert hatten – teils sogar recht aggressiv, da eine Gendarmin beim Gerangel mit den Protestlern leicht verletzt wurde. Der Frust der rumänischen Schaf- und Ziegenzüchter ist zurzeit groß – zum einen, weil sie ihre Tiere seit mehr als einem Monat nicht mehr ausführen können, da etliche Länder aus Angst vor einer Einschleppung der Seuche zurzeit Importe aus Rumänien ablehnen und die Züchter entsprechend auf ihrer Ware sitzen bleiben. Zum anderen sind etliche populistische Politiker um die Extremistin Diana Șoșoacă seit Tagen bemüht, die aufgebrachten Tierzüchter noch mehr aufzustacheln.

Die Landesbehörde für sanitär-veterinäre sowie Lebensmittelsicherheit ANSVSA hatte den Ausbruch der Pest der kleinen Wiederkäuer hierzulande Mitte Juli bestätigt, bis Ende August mussten nach Angaben der Behörde bereits rund 100.000 infizierte Tiere gekeult werden. Der ANSVSA zufolge wurden bis dato 62 Infektionsherde ausfindig gemacht – die meisten davon in den Kreisen Tulcea, Konstanza, Temesch und Ialomița.