Pharma-Produktion in kritischer Schieflage

Hersteller: Standorte „reuelos“ geschlossen

Symbolbild: pixabay.com

Bukarest (ADZ) - Um die eigene Medikamentenproduktion wieder anzukurbeln, brauche Rumänien nach Auffassung der Arzneimittelhersteller im heimischen Branchenverband PRIMER einen Austausch mit den indischen Konzernen, da 40% der Substanzen für die Produktion von dort stammen. Der Verband reagiert auf Erklärungen von Gesundheitsminister Alexandru Rafila, der die Ursachen einer Medikamentenkrise bei Problemen mit der Rohstoffversorgung in ganz Europa sieht und daher „konkrete” Veränderungen anpeilt, damit bestimmte Rohstoffe in Rumänien und nicht in Asien produziert werden. 

Laut PRIMER sei die heimische Produktion in einer „kritischen” Situation, nachdem unter dem Vorwand von Umweltvorgaben oder Qualitätsstandards 15 Standorte für die Wirkstoffherstellung „reuelos“ voll oder teilweise geschlossen wurden und Rumänien in eine „verwundbare Position hinsichtlich der Verfügbarkeit von Arzneimitteln“ gerückt wurde. Den Herstellern zufolge haben das Gesundheitsministerium und das Wirtschaftsministerium zwar erstmals Pläne zur Unterstützung der rumänischen Produktion vorgelegt, jedoch erst nach 10 Jahren, in denen die Pharma-Industrie vor Versorgungsproblemen gewarnt habe.