Bukarest (ADZ) – Wie schon der vorbestrafte frühere PSD-Chef Liviu Dragnea scheint nun auch ein Teil der regierenden Liberalen bzw. das Team um Noch-Parteichef Ludovic Orban Verschwörungen aller Art und einen „Parallelstaat“ am Werk zu wittern: Der Chef der PNL-Fraktion im Senat, Virgil Guran, der als einer von Orbans Vertrauten gilt, deutete am Montag im Gespräch mit dem Sender Radio France Internationale an, dass die Geheimdienste im internen Wahlrennen seiner Partei mitmischen würden. Gegen manche der aktuellen PNL-Verbandsvorsitzenden im Land seien „kindische“ Ermittlungsverfahren eingeleitet worden, weswegen man befürchte, dass „einige Einrichtungen“, die „in diesem Wahlkampf gar nichts verloren hätten“, de facto mitmischen würden, so Guran.
Tags davor hatte schon der Noch-PNL-Chef, der im Wettrennen mit seinem Herausforderer Florin Cîțu in den letzten Wochen zunehmend an Unterstützung verlor und mittlerweile um seine Wiederwahl bangen muss, gegen angebliche „äußere Einflüsse“ gewettert: Bei einer Sitzung des Koordinierungskomitees der beim PNL-Verband Vrancea anstehenden Vorstandswahlen ließ Orban „all jene Kräfte“ wissen, die das PNL-Wahlrennen seit Wochen auf höchst undemokratischem Weg, nämlich „durch Druckausübung“, untergraben würden, dass er „nicht nachgeben“, sondern, im Gegenteil, mit aller Kraft weiterkämpfen werde – „und zwar wie bei Mărășești, Mărăști und Oituz“, so Orban.
Politikbeobachtern zufolge dürfte die entnervte Reaktion des Liberalenchefs und seiner Anhänger auf die jüngsten strafrechtlichen Ermittlungsverfahren der Antikorruptionsbehörde DNA gegen den umstrittenen Bauunternehmer Nelu Iordache sowie den Chef des PNL-Verbands Teleorman, Eugen Pîrvulescu, zurückzuführen sein, da beide Ludovic Orban nahestehen.