Bukarest (ADZ) - Der Polizeichef Rumäniens, Liviu Vasilescu, hat nach dem Skandal um ein Treffen mit Clan-Mitgliedern sein Amt niedergelegt. Auf einer Pressekonferenz Dienstagabend sagte er, er möchte aber weiterhin als Polizeioffizier arbeiten. Seine Amtspflicht habe er „mit Ehre“ und „professioneller Integrität“ erfüllt, in letzter Zeit aber einen „Presseangriff auf das Innenministerium und die Polizei“ festgestellt.
Letztere steht seit Wochen im Mittelpunkt eines Skandals, nachdem publik wurde, dass sich Vasilescu und mehrere lokale Polizeichefs in der Nacht vor der Beerdigung des Anführers des Duduianu-Clans, Florin Mototolea, „Emi Pian“, am 8. August mit dessen Clan-Mitgliedern in einer Kirche getroffen hatten. Jener war beim Würfelspiel von einem Anhänger des Rinu-Clans erstochen worden. Eine Woche lang verblieb der Leichnam im Haus, wobei Hunderte unter Missachtung der Covid-Vorschriften Abschied nahmen. Die Polizei beobachtete das Treiben ohne einzugreifen von der Straße aus.
Über das zwielichtige Treffen sagte Vasilescu später, es sei eine „offizielle Aktion“ und das „effizienteste legale Vorgehen“ der Polizei gewesen, um „schwere Zwischenfälle“ zu vermeiden.