Präsidentenwahl: Ciolacus Kandidatur „keine Überraschung“

USR-Chefin Lasconi fordert PSD-Kandidaten zu TV-Duell auf

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Bukarest (ADZ) - Die Oppositionsparteien haben wenig überrascht auf die monatelang hinausgezögerte Ankündigung von Regierungs- und PSD-Chef Marcel Ciolacu reagiert, im Präsidentenrennen von Ende November/Anfang Dezember antreten zu wollen: Es sei völlig absehbar gewesen, dass der amtierende PSD-Chef auch der Präsidentschaftschaftsbewerber der Partei sein werde, sagte UDMR-Chef Kelemen Hunor in einer ersten Reaktion. Kelemen räumte Ciolacu „rein rechnerisch“ gute Chancen ein, es in die Stichwahl zu schaffen, wo er sich seiner Meinung nach gegen die neue Chefin der Reformpartei USR, Elena Lasconi, behaupten müssen wird – aus seiner Sicht habe sie „das nötige Potenzial und auch die Ressourcen, um es in die Stichwahl zu schaffen“, so der UDMR-Chef. 

Lasconi selbst stellte nach Bekanntwerden von Ciolacus Kandidatur trocken fest, dieser habe „unerwarteterweise den Mut aufgebracht, anzutreten“. Für sie sei es nicht nachvollziehbar, dass jemand mit einer derart kläglichen Bilanz als Premier nun das höchste Amt im Staat anstrebe, weswegen sie Ciolacu zu einem TV-Duell nach US-Vorbild auffordere. Bis dahin habe Ciolacu den Wählern Antworten auf drei Fragen zu liefern – nämlich in welchem Alter er sein Abitur gemacht habe, wie er zu seinem Revolutionärszertifikat gekommen sei und weshalb er sich Jagdpartien mit einem Terroristen, Omar Hayssam, geleistet habe, sagte die USR-Chefin, damit direkt auf die wunden Punkte in Ciolacus Lebenslauf abzielend.

Seitens des liberalen Juniorpartners verlautete PNL-Sprecher Ionuț Stroe, dass der PSD-Präsidentschaftsbewerber „kaum Aussichten hat, in der Stichwahl den Wahlsieg davonzutragen“. Ciolacus Kandidatur sei eine monatelange Telenovela gewesen, durch die dieser wohl seine Chancen habe maximieren wollen.