Bukarest (ADZ) - Nach monatelangem Zögern hat Regierungs- und PSD-Chef Marcel Ciolacu seine Partei am Dienstag nun endlich wissen lassen, dass er entschieden hat, im Präsidentenrennen von Ende November/Anfang Dezember anzutreten. Er sei bereit, „ein Staatspräsident für alle Rumänen“ zu sein, und sich gewiss, es mit der Unterstützung seiner Kollegen schaffen zu können, als Kandidat der PSD „nach zwanzig Jahren erstmals wieder eine Präsidentenwahl zu gewinnen“, ließ Ciolacu die Parteiführung und -basis in einer Audiobotschaft wissen. Rumäniens einziges aus PSD-Reihen stammendes Staatsoberhaupt der Nachwendezeit war bis dato Ion Iliescu gewesen.
Tags davor hatte der Premier bereits bei Facebook bekannt gegeben, ein Onlineportal namens „Wunsch-Rumänien“ (www.romaniadorita.ro) gelauncht zu haben, auf dem Bürgerinnen und Bürger ihre Vorstellungen und Wünsche bezüglich der Entwicklungsprioritäten des Landes mitteilen können. Es gelte, „gemeinsam ein Entwicklungsprogramm“ für Rumänien aufzustellen, das die „realen Prioritäten“ der Menschen wiedergebe, hatte Ciolacu mitgeteilt. Die Plattform besteht vorläufig aus wenigen Fragebögen, die bloß vier Bereiche visieren: Gesundheit, Kaufkraft, Bildung und Wirtschaft. Die Fragebögen enthalten vorformulierte Antwortmöglichkeiten zuzüglich eines Kästchens, um eventuelle eigene Vorschläge anführen zu können.
Derweil laufen die Vorbereitungen für den am Wochenende steigenden PSD-Parteitag auf Hochtouren. Wie der Regierungs- und PSD-Chef des Weiteren verlautete, will er auf dem Konvent auch seinen ausführlichen „Plan für Rumänien“ vorstellen, der ihm zum Wahlsieg verhelfen soll. Sowohl Ciolacus Bestätigung als Präsidentschaftsbewerber der PSD als auch seine Wiederwahl zum Parteichef gelten als sicher.