Bukarest (ADZ) - Der frühere Regierungs- und PSD-Chef sowie 2014 unterlegene Präsidentschaftsbewerber Victor Ponta scheint zunehmend mit einer neuen Kandidatur zu liebäugeln: Wie der 52-Jährige neuerdings in einer Talkshow eröffnete, schließt er einen Antritt bei der Präsidentenwahl vom Mai nicht aus, da ihn keiner der aktuellen Präsidentschaftsanwärter anspreche bzw. es niemanden gebe, für den er stimmen würde. Die Medien sagen Ponta schon seit Wochen derlei Ambitionen nach, allerdings bleibt unklar, welche Partei den umstrittenen Politiker dabei unterstützen könnte – die PSD setzt nämlich bekanntlich auf den gemeinsamen Kandidaten der Koalition, Crin Antonescu (PNL), während die AUR, der Ponta in letzter Zeit recht nahe zu stehen scheint, vorerst für den prorussischen Ultrarechten Călin Georgescu die Werbetrommel rührt. Infolge Pontas immer offenkundigerer Ambitionen hatte Regierungs- und PSD-Chef Marcel Ciolacu diesem erst letzte Tage mit einem abermaligen Parteiausschluss gedroht – die PSD habe in der Person Crin Antonescus bereits einen Präsidentschaftsbewerber, so Ciolacu.
Sicher ist dafür die Kandidatur des früheren Präsidialberaters sowie Botschafters in Finnland und Estland Cătălin Avramescu. Der 57-Jährige, der zurzeit Professor an der Fakultät für Politikwissenschaften (SNSPA) der Universität Bukarest ist, kündigte am Montag auf den Social-Media-Plattformen seinen Entschluss an, bei der diesjährigen Präsidentenwahl anzutreten, wobei er sich nach eigenen Angaben u. a. „das Verbot rechtsextremer sowie legionärer Parteien wie AUR und SOS“ auf die Fahnen geschrieben hat. Avramescu ist nach Daniel Funeriu bereits der zweite Ex-Berater des ehemaligen Staatspräsidenten Traian Băsescu, der im diesjährigen Präsidentenrennen antreten will.