Bukarest (ADZ) - Noch vor wenigen Wochen hatten sie wenig schmeichelhafte Worte für einander übrig – nun wollen Premier Victor Ponta und der frühere Skandalmoderator und Gründer der populistischen „Partei des Volkes“, Dan Diaconescu, eine Allianz eingehen, die der PP-DD den Einzug in die Regierung verheißt. Während sich Pontas Linkskoalition davon vor allem die Bildung neuer Mehrheiten auf Kommunalebene nach dem endgültigen Bruch mit der PNL verspricht, hofft die PP-DD auf ein möglichst großes Stück vom Regierungskuchen.
In Anbetracht der mokanten Presseberichte über die Geburt der „Sozialunion Dan Diaconescu“ gab sich Premier Ponta am Mittwoch zwar zurückhaltend in puncto genauer Angaben über die anstehende Regierungsbeteiligung des von ihm wiederholt als „Hanswurst“ betitelten Parteigründers, räumte jedoch ein, dass für letztere durchaus ein Minister- oder zumindest mehrere Staatssekretärsposten drin sein könnten. Ponta zufolge dürfte die Vereinbarung zwischen den beiden Parteien schon kommende Woche vertraglich besiegelt werden.
Diaconescu selbst trug sich am Mittwoch angesichts des unerwarteten politischen Höhenflugs seiner Partei mit einer Fülle hehrer Ziele: Er werde eine „echte“ Allianz „für das Volk“ aufstellen und das Land in 30 Tagen umkrempeln, sollte man ihn „schalten und walten“ lassen. Auch beabsichtige er, sowohl das Transportressort zwecks rasanter Fertigstellung der Autobahn Nădlac-Arad als auch mehrere Staatssekretärsposten für seine Partei zu beanspruchen.
Von den Medien zum plötzlichen Schulterschluss mit der PSD und Victor Ponta befragt, den er bisher stets als „Mega-Parvenü“ beschimpft hatte, entgegnete der frühere Skandaljournalist, dass die PP-DD nunmehr in der glücklichen Lage sei, „die Geschicke der Lokalverwaltungen zu bestimmen“ - es gebe immerhin „34 Landeskreise“, in denen man mit der Linksunion Mehrheiten bilden könne. Parvenüs seien in allen Parteien „gang und gäbe“, daher sei man „offen für Allianzen aller Art“. Entsprechend warte er auch auf „Anrufe seitens Blaga und Johannis“, sollten sie Interesse an neuen Mehrheiten und der Bildung einer breiten „Anti-Băsescu-Front“ haben, sagte Diaconescu den Medien.