Bukarest/Madrid (ADZ) - Zwölf der insgesamt 16 rumänischen Staatsangehörigen, die nach der Unwetterkatastrophe in Spanien von letztem Dienstag als vermisst gemeldet wurden, sind mittlerweile nach Angaben des Außenamtes in Bukarest lebend gefunden worden – vier werden allerdings weiterhin vermisst.
Wie Regierungschef Marcel Ciolacu (PSD) am Wochenende mitteilte, will er daher in den kommenden Tagen mit seinem spanischen Amtskollegen Pedro Sanchez zusammentreffen, um u. a. die Einrichtung eines gemeinsam mit den spanischen Behörden betriebenen Logistikzentrums für die betroffenen Rumänen vor Ort zu besprechen. Viele der in Spanien wohnhaften Rumänen hätten infolge der Überschwemmungen keine Personalakten mehr, einige würden nach der Tragödie wieder in die Heimat zurückkehren wollen, weswegen sich ein derartiges Zentrum empfehle, erläuterte der Premier. Tatsächlich stellen die auf mindestens eine Million geschätzten Rumänen zahlenmäßig die zweitgrößte Migrantengruppe in Spanien, in der von der Unwetterkatastrophe betroffenen Mittelmeerregion Valencia sind sie seit Jahren sogar die größte Migranten-Community.
Der Chef sowie Präsidentschaftsbewerber der rechtspopulistischen AUR, George Simion, reiste derweil bereits am Wochenende nach Valencia, wohin er Spenden für die betroffenen Auslandsrumänen brachte.
Die Zahl der Toten stieg inzwischen auf 217 – Regierungschef Sanchez zufolge sind die meisten Opfer in der Region Valencia zu beklagen, wo zudem Dutzende Menschen weiterhin vermisst würden. Sanchez entsendete daher zusätzliche 5000 Soldaten sowie 5000 Polizisten und Angehörige der Polizeieinheit Guardia Civil in die Überschwemmungsgebiete rund um die Großstadt Valencia, um die Bergungs- und Aufräumarbeiten zu beschleunigen.