Bukarest (ADZ) – Rumänien stürzt im Index der Pressefreiheit der Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen acht Plätze gegenüber dem Ranking von 2021 ab und landet nur auf Platz 56. Der einschlägige Länderbericht spricht von Druck seitens Medieneigentümer, mangelnder Transparenz bei der Finanzierung und Marktschwierigkeiten, die die Zuverlässigkeit der Presseinformationen beeinträchtigen. Redaktionelle Entscheidungen werden häufig den Interessen der Eigentümer untergeordnet, was die Presse zu einem Propagandainstrument macht, konstatieren die Verfasser. Ihrer Ansicht nach sind in Rumänien Medien nicht unabhängig und leiden unter Einmischungsversuchen.
Insbesondere bei der Ernennung der Intendanten des öffentlichen Rundfunks und Fernsehens sowie des Rates für audiovisuelle Medien mische die Politik mit. Die Gesetze zum Schutz der Meinungs- und Pressefreiheit werden nur unzureichend durchgesetzt, wobei die Einmischung der Staatsanwaltschaft in die journalistische Arbeit Anlass zu ernster Besorgnis gebe. Das Justizsystem versuche zunehmend, die Medien zur Offenlegung ihrer Quellen zu zwingen, so ein weiteres Fazit von Reporter ohne Grenzen zum 3. Mai, dem Welttag der Pressefreiheit.