Propalästinensischer Protest in Bukarest ohne Vorfälle gestiegen

Umfrage: Rumänen erachten Hamas mehrheitlich als Terrororganisation

Hunderte Pro-Palästina-Protestler haben sich am Wochenende mit Palästina-Flaggen auf dem Bukarester Universitätsplatz versammelt. Die Demonstration verlief friedlich. In anderen Ländern – etwa Deutschland und Frankreich – sind Pro-Palästina-Kundgebungen verboten. | Foto: Inquam Photos / George Călin

Bukarest (ADZ) - Einige hundert Menschen haben am Wochenende auf dem hauptstädtischen Universitätsplatz an einem propalästinensischen Protest teilgenommen. Die Menschen – zumeist hierzulande wohnhafte Palästinenser und ihre Familien, aber auch Syrer und Türken – riefen „Free Palestine“, „Rettet Gaza“, „Rettet die Kinder“ und „Stoppt das Gemetzel“, vereinzelt waren auch „Allahu Akbar“-Rufe hörbar. Dabei stellten die Protestler klar, dass ihre Solidarität der Bevölkerung im Gazastreifen und keineswegs der radikalislamischen Hamas gelte. Der Protest, zu dem der Verein der palästinensischen Gemeinschaft in Rumänien aufgerufen hatte, verlief ohne Vorfälle und war vom einem Großaufgebot der Gendarmerie begleitet worden. 

Die radikalislamische Widerstandsbewegung Hamas wird derweil von der Mehrheit der Rumänen als Terrororganisation erachtet. Das geht aus den Ergebnissen einer im Auftrag des Nachrichtensenders Digi24 jüngst erstellten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Avangarde hervor: 71 Prozent der Befragten gaben an, die Hamas als Terrororganisation zu erachten, nur 7 Prozent sprachen ihr den Status einer legitimen Vertretung der palästinensischen Bevölkerung zu. In puncto jüngster Nahost-Krise sahen zudem 41 Prozent der Befragten Israel im Recht, während 10 Prozent die Causa Palästina hochhielten. Unschlüssig schienen sich die Befragten indes bezüglich der israelischen Angriffe auf Gaza zu sein – 38 Prozent erachteten sie als gerechtfertigt, 36 Prozent als nicht gerechtfertigt. Eine Beilegung des Konflikts ist aus Sicht von 43 Prozent der Befragten nur möglich, wenn beide Seiten sich an den Verhandlungstisch setzen, während 18 Prozent der Meinung waren, dass eine Vermittlung der Großmächte nötig sein wird.