Bukarest (dpa/ADZ) - Das Strafverfahren gegen den britisch-amerikanischen Influencer Andrew Tate und seinen Bruder Tristan sowie zwei mutmaßliche Komplizinnen ist von einem Gericht für regelwidrig erklärt worden. Falls die Staatsanwaltschaft die Anklage weiter verfolgen will, müsste sie das Verfahren neu starten. Das Berufungsgericht in Bukarest begründete die rechtskräftige Entscheidung damit, dass Aussagen von zwei Opfern nicht als Beweismittel akzeptiert werden könnten und Andrew Tates Recht auf Verteidigung verletzt worden sei. Ferner hätten die Ankläger versäumt, die Geldsummen anzugeben, die von den Beschuldigten beschlagnahmt werden sollen.
Die Tate-Brüder waren am 30. Dezember 2022 erstmals verhaftet worden. Die Staatsanwaltschaft hatte ihnen vorgeworfen, Frauen zur Mitwirkung an kommerziellen Sex-Videos gezwungen zu haben. Eine Anklage vom Juni 2023 lautete dann auf Vergewaltigung, Menschenhandel und Bildung einer kriminellen Organisation. Die Staatsanwaltschaft hatte insgesamt 34 Opfer identifiziert, darunter eine 15-Jährige. Durch Ausbeutung sollen sich die Tate-Brüder einen kriminellen Gewinn von rund 2,5 Millionen Euro verschafft haben.