Bukarest (ADZ) - Offener Krieg zwischen Regierungschefin Viorica Dăncilă und der Bukarester Oberbürgermeisterin Gabriela Firea Pandele, da beide Genossinnen als Herausforderin von Amtsinhaber Johannis bei der Präsidentschaftswahl vom November antreten wollen.
Firea hob am Wochenende hervor, dass sie antreten wolle, weil „die Dinge für die PSD zurzeit gar nicht gut laufen und ich befürchte, dass wir alle Wahlen verlieren werden – Präsidentschafts-, Kommunal- und Parlamentswahl“. Dăncilă warf Firea daraufhin vor, „keineswegs um die Partei, sondern bloß um ihr eigenes Image besorgt“ zu sein. Umfragen zufolge ist die frühere TV-Moderatorin viel populärer als die PSD- und Regierungschefin, doch hat letztere weit bessere Aussichten, beim Parteitag vom 3. August als Spitzenkandidatin aufgestellt zu werden, weswegen Finanzminister Eugen Teodorovici seine Kandidatur vorsorglich bereits zurückgezogen hat.
Beide Politikerinnen stellten klar, umgehend sowohl mit der ALDE als auch mit Victor Pontas Pro Romania verhandeln zu wollen, um sich deren Unterstützung zu sichern und als Kandidatin des gesamten Linkslagers aufgestellt zu werden. Ob ALDE-Chef Călin Popescu Tăriceanu, den die PSD bekanntlich als gemeinsamen Koalitionskandidaten ablehnt, sich darauf einlässt, bleibt abzuwarten. Tăriceanu hat seine Kandidatur nämlich noch nicht abgeschrieben und hofft aktuell auf eine Wahlallianz mit Pro Romania. Diese könne durchaus zustande kommen, sagte Ponta am Sonntag – allerdings nur, wenn die ALDE die Regierung verlasse; Pro Romania sei eine Oppositionspartei und werde als solche keine Koalitionspartei unterstützen. Ponta betonte zudem, dass das Linkslager im Grunde „um Platz 3“ kämpft und wenig Aussichten hat, es überhaupt in die Stichwahl zu schaffen.