Bukarest (ADZ) - Russlands Präsident Wladimir Putin hat am Donnerstag insgesamt 18 europäische Abnehmerstaaten von russischem Erdgas, darunter auch Rumänien, in einem formellen Schreiben vor Lieferengpässen gewarnt: Wegen der hohen Gasschulden des Landes werde man die Erdgaslieferungen für die Ukraine mit sofortiger Wirkung auf Vorkasse umstellen müssen, worauf letztere im Gegenzug jenes Gas abzapfen könnte, das eigentlich für die Kunden aus der EU gedacht ist. Seine Maßnahme bezeichnete der Kreml-Chef zwar selbst als „extrem“, gab dafür jedoch den „europäischen Partnern“ die Schuld – sie hätten sich „einseitig von den gemeinsamen Anstrengungen zurückgezogen, die Ukraine-Krise zu lösen“, sodass Russland alternativlos geblieben sei, zitierte die Nachrichtenagentur Reuters aus Putins Schreiben.
In einer ersten Reaktion sagte Regierungschef Victor Ponta, dass Rumänien im Fall von Lieferengpässen weniger als andere EU-Länder betroffen wäre, da „nur ein Viertel unseres Gasverbrauchs aus Importen bezogen wird“. Zurzeit seien die Gasspeicher dank des milden Winters relativ voll, die Bevölkerung könne unbesorgt sein, es werde „kurz- bis mittelfristig keine Probleme bei der Energieversorgung geben“. Doch müsse Rumänien allerdings vermehrt in den Abbau konventioneller und unkonventioneller Energieträger investieren bzw. mehr für seine Energieunabhängigkeit tun, sagte der Premier in Piteşti.