Bukarest (ADZ) – Das Oberste Gericht hat den früheren Bürgermeister von Konstanza, Radu Mazăre (PSD), am Donnerstag wegen Bestechungsannahme und Interessenkonflikts rechtskräftig zu fünf Jahren Freiheitsentzug verurteilt. In der sogenannten „Polaris“-Affäre hatte die Antikorruptionsbehörde DNA Mazăre zur Last gelegt, vom ehemaligen PSD-Abgeordneten Eduard Martin mit 7 Millionen Euro bestochen worden zu sein, damit dessen Firma Polaris den Zuschlag für einen lukrativen Auftrag über die Abfallentsorgung vor Ort erhält. Martin selbst erzielte am Donnerstag einen Freispruch, während ein weiterer Mitangeklagter, der Unternehmer Sorin Strutinsky, gleichfalls zu fünf Jahren Haft verurteilt wurde. Die Gerichtsinstanz ordnete zudem die Beschlagnahme von je 3,4 Millionen Lei aus den Vermögen der beiden Verurteilten an.
Mazăre sitzt zurzeit bereits hinter Gittern: Anfang 2019 war er wegen Großkorruption bzw. illegalen Rückerstattungen von Grundstücken zu neun Jahren Freiheitsentzug verurteilt worden, hatte sich jedoch noch vor dem Richterspruch ins Ausland bzw. nach Madagaskar abgesetzt. Die madagassischen Behörden lieferten ihn schließlich Mai 2019 aus.