Bukarest (ADZ) – Das rechtspopulistische Lager steht nach der vom Wahlbüro abgewiesenen Kandidatur seines bisherigen Präsidentschaftsbewerbers Călin Georgescu vorerst ohne einen Anwärter auf das höchste Amt im Staat da. AUR-Chef George Simion verlautete daher am Montag, sich bei dem aus dem Wahlrennen gezogenen Rechtsextremisten „Rat“ einholen zu wollen – Georgescu möge entscheiden, „wie es nun weitergehen soll“, sagte Simion in einer Pressekonferenz. Georgescu selbst teilte nach einem Treffen mit Simion und POT-Chefin Anamaria Gavrilă indes bloß mit, dass man „gemeinsam bis zum Ende weitermachen“ werde.
Bezüglich einer eigenen Kandidatur betonte der AUR-Chef, zwar zu seinem Wort zu stehen und nicht antreten, letztlich jedoch den „Rat“ des Rechtsextremisten beherzigen zu wollen. Sollte Simion einen Antritt tatsächlich weiter verweigern, so steht laut Medien Georgescus Ehefrau Cristela in den Karten, um in die Fußstapfen ihres Mannes zu treten bzw. als Reservekandidatin des Dreiergespanns AUR, POT und SOS aufgestellt zu werden – offenkundig in der Hoffnung, dass ihr die Sympathien des ultrarechten Wählersegments prompt zufließen.
Als weitere potenzielle Kandidaten werden der prorussische Soziologe Dan Dungaciu und der ultrarechte Schauspieler Dan Puric gehandelt. Ihrerseits hatte die Extremistin Diana Șoșoacă bereits vor Wochen eröffnet, bei der Präsidentenwahl vom Mai abermals antreten zu wollen – jedoch hat sie Null Aussichten auf Erfolg, da das Verfassungsgericht sie zweifelsfrei mit den gleichen Argumenten wie letzten Herbst aus dem Wahlrennen ziehen dürfte. Und auch Ex-Regierungs- und -PSD-Chef Victor Ponta könnte für die Rechtspopulisten eine „Notlösung“ darstellen, da er längst bei den ultrarechten Wählern um Stimmen wirbt.