Regierung hebt Mindestlöhne in mehreren Branchen an

Betroffen sind Baugewerbe, Lebensmittelindustrie und Agrarwirtschaft

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Bukarest (ADZ) - Die Bruttomindestlöhne im Baugewerbe steigen von bisher 4000 Lei auf jetzt 4582 Lei, während sie in der Landwirtschaft und der Lebensmittelindustrie von 3000 Lei auf 3436 Lei angehoben werden. Die Erhöhungen gelten ab 1. November, nachdem zum 1. Oktober bereits der Regellohn für Vollzeitstellen in der gesamten Volkswirtschaft von brutto mindestens 3000 Lei auf 3300 Lei gestiegen ist.     

Die Koalition brauchte für die Lohnerhöhung in den drei Branchen, die in der am Dienstag verabschiedeten Notverordnung umfasst sind, praktisch einen zweiten Anlauf. Ende September blamierte sich die Regierung, als eine erste Entscheidung zur Anhebung der Bruttomindestlöhne in diesen Arbeitsbereichen just am Tag der Verabschiedung kurzerhand abgesagt werden musste - die Experten hatten sich auf ein falsch berechnetes Modell berufen, wodurch die Beschäftigten trotz höherer Bruttobeträge etwas niedrigere Nettoverdienste hätten in Kauf nehmen müssen. So hätte bei 4500 Lei Bruttolohn ein Bauarbeiter 3094 Lei statt 3150 Lei netto kassiert. Die Berechnung der neuen Mindestlöhne war in diesen Bereichen der Wirtschaft komplizierter als sonst, da im Zuge der Haushaltssanierung die Befreiung ihrer Mitarbeiter von der Abführung der Krankenversicherungsbeiträge entfällt und sie nun aus dieser Hinsicht mit allen anderen abhängig Beschäftigten gleichgestellt sind.  
   
Die neuen Bruttolohnwerte wurden sodann von der Regierung mit den Gewerkschaften und Arbeitgebern abgesprochen.

Die Erhöhung des Bruttomindestlohns im Baugewerbe wird Schätzungen zufolge 423.110 Beschäftigten zugute kommen, während  in der Landwirtschaft und der Lebensmittelindustrie rund 168.000 Mitarbeiter erfasst seien, teilte die Regierung in einer Pressemeldung mit.