Bukarest (ADZ) – Trotz der vielerorts im Land exponentiell steigenden Corona-Fallzahlen hat Premier Florin Cîțu (PNL) am Wochenende einen neuen landesweiten Lockdown ausgeschlossen. In einem Facebook-Posting eröffnete Cîțu, dass viele besorgte Bürger ihm diese Tage die Frage stellen würden, ob es angesichts der angerollten dritten Corona-Welle zu einem weiteren Lockdown kommen werde. Seine Antwort sei ein „deutliches Nein“, stellte der Premier in seinem Facebook-Eintrag klar. Jedoch seien die Bürger aufgefordert, die geltenden Schutzvorkehrungen streng einzuhalten, fügte Cîțu hinzu.
Dafür dürften verschärfte Maßnahmen vielerorts schon bald anstehen: Mehr als 20 Großstädte sind bereits im „roten Szenario“, Dutzende Ortschaften längst abgeriegelt. In Bukarest, wo die Fallzahlen seit Wochen rasant steigen, die Krankenhäuser völlig überlastet sind und der Inzidenzwert am Sonntag bei bereits 5,33 lag, trat der Krisenstab am Wochenende zu mehreren Krisensitzungen zusammen. Zwar beschloss dieser fürs Erste keine Verschärfung der geltenden Einschränkungen, sondern lediglich eine Verlängerung der bereits bestehenden, doch hoben Gesundheitsminister Vlad Voiculescu (USR-PLUS) und der neue Hauptstadt-Präfekt Alin Stoica hervor, dass eine Abriegelung Bukarests „nicht mehr ausgeschlossen“ werden könne, sobald der Inzidenzwert vor Ort bei über 6 liegt. Eingeschränkt würde dann vor allem die Bewegungsfreiheit, um Menschenansammlungen in öffentlichen Verkehrsmitteln, Shopping Malls, Markthallen usw. möglichst zu verhindern, so der Präfekt. Zu den vom Bukarester Krisenstab in Erwägung gezogenen verschärften Maßnahmen gehört laut Presseberichten u. a. auch eine vorgezogene nächtliche Ausgangssperre, die eventuell schon ab 18.00 Uhr gelten könnte.