Bukarest (ADZ) – Regierungschef Florin Cîțu (PNL) hat am Dienstag den Ex-Koalitionspartner USR-PLUS scharf attackiert und der Reformpartei eine Mitschuld an den steigenden Corona-Neuinfektionen hierzulande gegeben, da sie die Anti-Impfkampagne der rechtsnationalistischen AUR stillschweigend dulde, um ihre neuen „Verbündeten“ nicht zu vergraulen. Die AUR-Impfgegner würden mittlerweile sowohl ihn selbst als auch das Staatsoberhaupt attackieren, doch ziehe es die USR-PLUS vor, darüber hinwegzusehen, womit sie die „Gesundheit der Menschen“ gegen „Stimmen im Parlament“ transaktioniere.
Nichtsdestotrotz hob Cîțu hervor, den Ex-Juniorpartner zurück am Verhandlungstisch zu erwarten, sofern dieser seinen gemeinsam mit der AUR eingebrachten Misstrauensantrag zurückziehe. Er habe die Posten der früheren USR-PLUS-Amtsträger lediglich kommissarisch nachbesetzt und sei „offen für Verhandlungen“, wenn die Reformpartei gewillt sei, nicht länger gegen „die eigene Regierung“ vorzugehen, so der Premierminister.
Zeitgleich kündigte Cîțu an, das Gesundheitsministerium, dem bis zum Koalitionsaus bekanntlich die USR-PLUS-Politikerin Ioana Mihăilă vorgestanden hatte, unter die Lupe nehmen zu lassen: Er wolle wissen, welche Vorbereitungen das Ressort für die vierte Corona-Welle getroffen habe, zumal er stets gefordert habe, die Zahl der Intensivbetten für Corona-Patienten nicht zurückzufahren. De facto bedeuten mehr Intensivbetten für Corona-Kranke jedoch weniger für Schwerkranke mit chronischen Leiden, da die Gesamtzahl der Intensivbetten letzten Endes die gleiche bleibt. Er habe den ganzen Sommer über gewarnt, dass die vierte Welle anrollen werde, und wolle nun wissen, wer eventuell überfällige Maßnahmen zu verantworten habe, so der Regierungschef.