Regierungschef ordnet landesweite Kontrollen in Seniorenheimen an

Schwester von Ministerin Firea in den Megaskandal verstrickt

Bukarest (ADZ) - Premier Marcel Ciolacu (PSD) hat im Eklat um die gravierenden Missstände in drei Seniorenheimen bei Voluntari, die mittlerweile strafrechtliche Konsequenzen haben, landesweite Kontrollen in allen Altenheimen angeordnet. Es sei empörend und „schlichtweg inakzeptabel“, dass „im Rumänien der Gegenwart betagte, oftmals kranke und daher wehrlose Menschen derartigen Gräueln ausgesetzt“ würden, schrieb Ciolacu bei Facebook. Er habe daher alle zuständigen Behörden – Verbraucherschutz, lokale Gesundheitsämter, Agentur für Sozialleistungen und -inspektionen sowie die Behörde zum Schutz von Menschen mit Behinderungen – angewiesen, in sämtlichen subventionierten Altenheimen, Pflege- sowie Hilfszentren Kontrollen vorzunehmen und im Fall weiterer Missstände mit „maximaler Strenge“ vorzugehen.

Im Skandal um die drei Altenheime vor den Hauptstadttoren, wo laut Antimafiastaatsanwaltschaft DIICOT knapp hundert teils demenzkranke Senioren schwer misshandelt, ausgehungert und ausgebeutet wurden, steht inzwi-schen auch die Schwester von Familienministerin Gabriela Firea Pandele (PSD) am Pranger, da sie im Tatzeitraum als Leiterin der Sozialschutzbehörde Voluntari für besagte Heime direkt zuständig war. Die in der Causa bisher reservierte Ministerin ging am Donnerstag in die Offensive und warf Medien und Opposition vor, eine „Verleumdungs- und Einschüchterungskampagne“ gegen sie „als Mensch, Ministerin sowie Anwärterin auf das Amt der Oberbürgermeisterin von Bukarest“ losgetreten zu haben – weder sie noch ihre Schwester hätten von den Horror-Zuständen in Voluntari Kenntnis gehabt. Fireas Beteuerungen sind indes wenig glaubhaft – amtierender Bürgermeister von Voluntari ist nämlich just ihr Ehemann Florentin Pandele.