Bukarest (ADZ) - Staatschef Klaus Johannis hat anlässlich des Empfangs einer Delegation des Vereins „21. Dezember 1989“ den „Riesenverzug“ der rumänischen Justiz hinsichtlich der blutigen Wendeereignisse von 1989 sowie der „Mineriade“ von 1990 gerügt und hervorgehoben, dass in beiden Fällen eine zügige Rechts- und Wahrheitsfindung unabdingbar seien.
Johannis zeigte sich überzeugt, dass der Generalstaatsanwalt, der die Ermittlungsverfahren zu Prioritäten seiner Amtszeit erklärt hatte, „die Wahrheit ans Tageslicht bringen“ und die Verantwortlichen, einschließlich politische, ausfindig machen wird, teilte die Präsidentschaft in einer Pressemitteilung mit.
Generalstaatsanwalt Augustin Lazăr verlautete wenig später, dass das „Mineriade“-Verfahren wohl noch bis Jahresende und die „Revolutions“-Akte aller Wahrscheinlichkeit nach in der ersten Hälfte des kommenden Jahres abgeschlossen werden. Beide Verfahren seien jahrelang auf die lange Bank geschoben und Rumänien deshalb wiederholt vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte verurteilt worden. Derzeit würden zwei Teams seiner Staatsanwaltschaft an den beiden Verfahren arbeiten, die „Mineriade“-Strafakte sei dabei fortgeschrittener, sagte Lazăr. Er sei sich wohl bewusst, dass das rumänische Volk in beiden Fällen seit Jahren auf die Rechtsfindung warte, fügte der Generalstaatsanwalt hinzu.