Bukarest (ADZ) - Präsident Klaus Johannis hat im Vorfeld des am Donnerstag in Brüssel begonnenen Gipfeltreffens der 27 Staats- und Regierungschefs der EU klargestellt, dass Rumänien seine Vorbehalte gegen das Freihandelsabkommen der EU mit Kanada (CETA) beibehält, solange man sich mit den Behörden in Ottawa nicht auf eine Abschaffung der Visumpflicht für rumänische Bürger einigt. Gipfelthemen sind diesmal die EU-Handelspolitik, die Flüchtlingskrise und die Beziehungen zu Russland.
Bekanntlich dürfen mit Ausnahme von rumänischen und bulgarischen Staatsangehörigen alle EU-Bürger ohne Visum nach Kanada einreisen – Rumänien besteht daher auf einer kompletten Abschaffung der Visumpflicht für seine Bürger ab kommendem Jahr. Auf einer Pressekonferenz äußerte Johannis die Hoffnung auf eine möglichst umgehende Einigung zwischen Bukarest und Ottawa zum Thema der Visumfreiheit, „damit wir unsere Vorbehalte gegen den CETA-Handelspakt zurücknehmen können“, so das Staatsoberhaupt am Mittwoch. Johannis gab zudem bekannt, am Rande des zweitägigen EU-Gipfels auch mit der britischen Premierministerin Theresa May zusammentreffen zu wollen – Kernthema des Gesprächs werde für ihn das Schicksal der Rumänen in Großbritannien nach dem per Referendum beschlossenen Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union sein.