Bukarest/Belgrad (ADZ) - Regierungschef Victor Ponta hat anlässlich seines Serbien-Besuchs am Donnerstag hervorgehoben, dass Rumänien den vom Nachbarland angestrebten Beitritt zur Europäischen Union künftig nicht mehr von der Lage der Minderheit der Wlachen bzw. der Respektierung ihrer Rechte abhängig machen wird.
Rumänien müsse ein Fürsprecher des EU-Beitritts Serbiens und keineswegs eine Hürde auf dessen europäischem Weg sein – in diesem Sinn werde Bukarest „die Frage der rumänischen Minderheit im Land nicht mehr mit den Beitrittsverhandlungen Serbiens verknüpfen“, sagte Ponta in Belgrad nach einem Gespräch mit seinem serbischen Amtskollegen Ivica Dacic.
Rumänien hatte bekanntlich im Februar eine Entscheidung der EU-Außenminister zur Verleihung des offiziellen EU-Kandidatenstatus für Serbien unter Verweis auf die missliche Lage der Minderheit der rumänischstämmigen Wlachen bzw. Aromunen im serbischen Timoc-Tal blockiert, deren Anerkennung als Minderheit Belgrad bisher konsequent abgelehnt hat.
Dacic verwies des Weiteren darauf, dass sich Serbien des Drucks auf Rumänien in der Angelegenheit der Anerkennung der Unabhängigkeit des Kosovo wohl bewusst sei. Belgrad teile den Standpunkt Bukarests bezüglich des diesbezüglich unumgänglichen Dialogs voll und ganz und setze entsprechend auf weitere Verhandlungen mit Pristina, sagte der serbische Premier.