Bukarest (ADZ) - Rumänien will die Modernisierung und Ausstattung seines Heeres vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der benachbarten Ukraine zügiger vorantreiben. Wie Verteidigungsminister Vasile Dîncu (PSD) jüngst dem Nachrichtenportal DC News sagte, haben er und sein französischer Amtskollege bereits eine Grundsatzvereinbarung über den Kauf einer ungenannten Zahl von U-Booten der Scorpène-Klasse (konventionell diesel-elektrisch betriebene Angriffs-U-Boote) sowie Militärhubschraubern unterzeichnet. Nach Angaben des Ministers soll die Gesetzesvorlage für besagte Beschaffungen als Nächstes dem Parlament zur Zustimmung unterbreitet werden.
Angesichts der russischen Invasion der Ukraine hob Dîncu hervor, dass Rumänien „Lehren ziehen“ und u. a. prüfen müsse, ob der vor zwei Jahren vom Obersten Verteidigungsrat (CSAT) gebilligte Ausrüstungsplan für die Armee, der bis 2040 angelegt worden war, noch den „aktuellen Anforderungen“ entspricht. Zurzeit arbeite sein Ressort bereits an einer Novelle des Ausrüstungsprogramms, die vor allem „kürzere Lieferungsfristen“ visiert, erläuterte Dîncu. Bezüglich Rüstungsbeschaffungen mit direkten Offsets bzw. industrieller rumänischer Beteiligung sagte der Verteidigungsminister, dass dafür zunächst etliche Gesetzesänderungen nötig seien, dies jedoch aus seiner Sicht der richtige Trend wäre. In puncto heimischer Rüstungsindustrie fügte Dîncu hinzu, dass diese gegenwärtig mit „zwei Geschwindigkeiten“ fahre – einerseits gebe es die Kategorie moderner Unternehmen, die mit ausländischen Investoren zusammenarbeiten – etwa Aerostar Bacău und Uzina Mecanică București –, andererseits eine „Vorwende-Industrie“ mit Unternehmen, die den Sprung ins 21. Jahrhundert nicht geschafft haben.