Rumäniens Unternehmer fordern Reform der territorialen Gliederung

Bürokratie- und Gefälle-Abbau: „15 Landeskreise reichen“

Bukarest (ADZ) - Rumäniens Industrie- und Handelskammer (CCIR) sowie zahlreiche Unternehmerverbände – u. a. aus den Bereichen Bauwesen, Landwirtschaft, Tourismus und Verkehr – haben die Behörden in einem Schreiben zur umgehenden Reform der territorialen Gliederung des Landes und zum Abbau des behäbigen bürokratischen Apparats aufgefordert. Konkret legten die Unternehmer den Behörden eine Zusammenlegung zahlreicher der insgesamt 41 Landeskreise ans Herz – de facto würden 15 Kreise ausreichen. Kommunen und Städte gehörten ihrerseits neudefiniert, so die Handelskammer und Unternehmerverbände – Kommunen hätten künftig „mindestens 5000“ und Städte „mindestens 10.000 Einwohner“ aufzuweisen, um ihren aktuellen Status behalten zu können.

Infolge der chaotisch erfolgten Rückerstattungen sowie des zunehmenden Mangels an gut ausgebildeten Arbeitskräften sei Rumänien gegenwärtig „längst kein attraktiver Standort mehr für Auslandsinvestoren“, während den Behörden immer weniger Flächen zur Verfügung stünden, um Anreize für Greenfield-Investitionen bieten zu können. Eine umgehende Reform der territorialen Gliederung sei zudem dank des damit verbundenen Bürokratieabbaus ein wichtiger Schritt in Richtung eines ausgewogenen Staatshaushalts, hieß es weiter im Schreiben der Unternehmerverbände sowie Industrie- und Handelskammer.

Eine Reform der geltenden, noch aus dem Jahr 1968 stammenden Gliederung des Landes ist längst überfällig – Staatspräsident Klaus Johannis hatte sie in den letzten Jahren wiederholt angeregt, zumal sich Experten davon sowohl einen Rückgang des Entwicklungsstand-Gefälles als auch Infrastruktur-Verbesserungen versprechen. Nichtsdestotrotz gibt es bis dato keinerlei Initiative der Legislative oder Exekutive in diesem Sinn.