Russland erklärt rumänischen Diplomaten zur Persona non grata

„Vergeltungsmaßnahme“ nach Ausweisung eines russischen Diplomaten

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Moskau/Bukarest (ADZ) - Die Russische Föderation hat am Mittwoch einen rumänischen Diplomaten ausgewiesen. Wie das russische Außenministerium verlautete, wurde der rumänische Botschafter in Moskau, Cristian Istrate, einbestellt und davon in Kenntnis gesetzt, dass einer seiner Mitarbeiter zur unerwünschten Person erklärt worden ist. Es handele sich um eine Vergeltungsmaßnahme nach der „unbegründeten Ausweisung“ eines Mitarbeiters der russischen Botschaft in Bukarest, so das russische Außenministerium. Rumäniens Außenamt sprach indes von einem „völlig ungerechtfertigten“ Beschluss der Behörden in Moskau, der keineswegs auf den Bestimmungen des Wiener Übereinkommens über diplomatische Beziehungen basiere.

Die als Vergeltungsmaßnahme bezeichnete Reaktion der Russischen Föderation erfolgt, nachdem Rumänien Ende Mai einen russischen Diplomaten zur Persona non grata erklärt hatte, der nach Angaben des Außenministeriums in Bukarest eklatant gegen die Bestimmungen des Wiener Übereinkommens von 1961 verstoßen hatte. Konkret war die Ausweisung des russischen Botschaftsmitarbeiters erfolgt, nachdem die Antimafiastaatsanwaltschaft DIICOT einen Rumänen wegen des dringenden Verdachts auf Hochverrat bzw. Spionage zugunsten Moskaus festgenommen hatte. Nach Angaben der DIICOT hatte der Verdächtigte seit dem Jahr 2022 etliche rumänische sowie NATO-Militärstützpunkte hauptsächlich in dem unweit zur Ukraine liegenden Landeskreis Tulcea beobachtet sowie Truppenbewegungen, deren Ausrüstung sowie Technik fotografiert und diese Informationen sodann an besagten Diplomaten der russischen Botschaft in Bukarest weitergeleitet. Der mutmaßliche Spion, ein in Ploiești wohnhafter Mann, sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft.