Russland unterstützt Călin Georgescu mittlerweile offen

Kreml-Narrativ: Ermittlungen gegen den Ultrarechten „auf Druck der EU“

Symbolfoto: pixabay.com

Moskau/Bukarest (ADZ) - Der russische Auslandsgeheimdienst (SWR) stellt sich neuerdings offen hinter den ultrarechten Ex-Präsidentschaftsanwärter Călin Georgescu und unterstellt dabei Rumäniens Generalstaatsanwaltschaft, „auf Druck der EU-Spitzen“ strafrechtliche Ermittlungen gegen diesen eingeleitet zu haben. Brüssel stehe auf Kriegsfuß mit allen europäischen Politikern, die US-Präsident Donald Trump unterstützen und sich weigern würden, den „Befehlen der liberalen europäischen Eliten“ Folge zu leisten, hieß es in einer Aussendung des SWR. Zudem habe EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen eine „Schlüsselrolle“ in puncto Annullierung der Präsidentenwahl vom Spätherbst gespielt und den Behörden in Bukarest bereits „verboten“, Georgescu bei der Neuauflage des Präsidentenrennens antreten zu lassen, so das EU-feindliche Kreml-Narrativ.

In Bukarest konterte Regierungschef Marcel Ciolacu (PSD) prompt: Es sei unerhört, dass Russland neuerdings den rumänischen Justizbehörden vorschreiben wolle, gegen wen sie zu ermitteln hätten und gegen wen nicht. Doch könnten die rumänischen Bürger damit einmal mehr erkennen, welche Kräfte im Spiel seien, um Rumänien von seinem europäischen und euroatlantischen Weg abzubringen, schrieb der Premier bei Facebook. Das Auswärtige Amt stellte seinerseits klar, dass die SWR-Behauptungen „Teil des von Russland geführten hybriden Kriegs“ und „einfach nur lächerlich“ seien. USR-Chefin und Präsidentschaftsanwärterin Elena Lasconi unterstrich indes, dass der Kreml „Georgescu nunmehr offiziell unterstützt“ – es sei daher wohl an der Zeit, einige russische Diplomaten in Bukarest, die mit Diplomatie herzlich wenig gemeinsam hätten, demnächst als Persona non grata nachhause zu schicken, so Lasconi.