Schengen-Beitritt: „Alle haben am gleichen Strang zu ziehen“

PSD-Chef appelliert an politische Parteien

Schengen-Raum (blau) und Staaten, die einen Beitritt anstreben (orange) | Grafik: Wikimedia Commons

Bukarest (ADZ) - PSD-Chef Marcel Ciolacu hat am Wochenende an alle politischen Parteien appelliert, in Bezug auf den seit Jahren angestrebten Beitritt Rumäniens zum grenzkontrollfreien Schengenraum „am gleichen Strang“ zu ziehen. Sämtliche Parteien hätten sich in den kommenden Wochen „auf allen Fronten“ dafür einzusetzen – es sei an der Zeit, „Dünkel und Rivalitäten“ beiseite zu lassen und „geeint“ im Interesse des Landes vorzugehen, schrieb Ciolacu bei Facebook.

Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine und der erheblich verschlechterten Sicherheitslage in Europa hoffen die rumänischen Behörden nämlich auf einen Durchbruch im Dezember, zumal mehrere europäische Staatenlenker bereits ihre Zustimmung signalisiert haben. Kopfschmerzen bereiten den Behörden in Bukarest allerdings die Niederlande, die 2011 gemeinsam mit Finnland den Schengen-Beitritt Rumäniens blockiert hatten. Da der niederländische Regierungschef Mark Rutte diese Tage die bei Cincu stationierten niederländischen Truppen besuchen will, ist davon auszugehen, dass die rumänischen Behörden aus diesem Anlass auch in der Schengen-Frage auf Tuchfühlung gehen werden.