Schengen-Beitritt immer noch unklar

Präsident Johannis: Gibt noch viel zu verhandeln

Brüssel/Bukarest (ADZ) – Premierminister Marcel Ciolacu hofft, dass es noch in diesen Tagen zum Abschluss der Verhandlungen zum Schengen-Beitritt Rumäniens zunächst in den Bereichen Luft- und Seegrenzen kommt. Nächstes Jahr könnte man sich dann auch vorbereiten, die Anwendung der kontrollfreien Reisen auf die Landgrenzen auszuhandeln, sagte er.

Aus der Perspektive von Präsident Klaus Johannis sieht die Verhandlungslage allerdings durchaus anders aus: Es bleibe nach wie vor kompliziert, sagte er nach einem informellen Treffen mit Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, dem österreichischen Bundeskanzler Karl Nehammer und dem bulgarischen Ministerpräsidenten Nikolaj Denkow am Rande des Europäischen Rats in Brüssel. Es sei, fand Johannis, ein gutes Gespräch in positiver Atmosphäre gewesen, doch seien sich alle Teilnehmer bewusst geworden, dass es noch viel zu verhandeln gibt bis zu einem Schlussergebnis, das für alle Seiten zufriedenstellend ist. Johannis wollte sich nicht auf die Variante eines abgestuften Beitritts festlegen und schloss auch einen außerordentlichen Rat der EU-Innenminister zu dieser Frage nicht ausdrücklich aus.