Bukarest (ADZ) – Zum Auftakt hat Präsident Wolodymyr Selenskyj Bilder des Massakers von Butscha gezeigt. Der Name der Stadt werde in der Geschichte der Kriegsverbrechen bleiben, prophezeite Selenskyj in seiner ersten offiziellen Rede nach seinem Besuch beim Schauplatz des Blutbades: Über 300 Menschen, die gefoltert, gefesselt, mit Genickschüssen hingerichtet wurden, vergewaltigte Frauen und Mädchen. Hätten sich das Volk und die Armee nicht verteidigt, wäre Russland in der ganzen Ukraine wie in Butscha vorgegangen. Doch die Ukraine sei nicht das letzte Ziel Russlands, mahnte Präsident Selenskyj: Propagandisten erklären seit Langem, dass die Republik Moldau ein Ziel für Moskaus Expansion sei. Jetzt werde in der Ukraine das Schicksal Osteuropas entschieden, so Selenskyj. Russland müssen deshalb alle Ressourcen entzogen werden. Die EU müsse ihre Häfen für russische Schiffe sperren und den Warentransit nach und aus Russland unterbinden. Zur Eindämmung der Geldströme für russische Energie gebe es keine Alternative. Der ukrainische Präsident zeigte sich überzeugt, dass Rumänien sein Land unterstützen und sich am Wiederaufbau nach dem Krieg beteiligen werde.
Zu Beginn der Sitzung sagte Senatspräsident Florin Cîțu, Russland gehöre wirtschaftlich vollständig isoliert – keine Reaktion sei hart genug auf die Gräueltaten. Der Präsident der Abgeordnetenkammer, Marcel Ciolacu, versprach, dass Menschen auf der Flucht vor dem Krieg Schutz in Rumänien finden werden. Und: Der Erfolg der Ukraine sei der Sieg der Freiheit und Demokratie in dieser Region Europas. Premierminister Nicolae Ciucă sagte nach der Sitzung zur Frage zusätzlicher Sanktionen, dass Rumänien mit seinen Partnern diesen Ansatz prüfen und dann entscheiden werde.