Bukarest (ADZ) - Die PSD will ihren früheren Außenminister Titus Corlățean ins Amt des kommissarischen Senatspräsidenten hieven, da der aktuelle Amtsinhaber, Teodor Meleșcanu, „zurückzutreten beabsichtigt“. Wie PSD-Interimschef Marcel Ciolacu am Wochenende mitteilte, habe ihm Meleșcanu während eines Vier-Augen-Gesprächs eröffnet, umgehend zurücktreten zu wollen – eine Entscheidung, die „vollauf gerechtfertigt“ sei, fügte Ciolacu hinzu.
Meleșcanus Entschluss erfolgt, nachdem seine letzten Herbst mit PSD-Unterstützung erfolgte Wahl zum Senatspräsidenten bekannt-lich jüngst vom Verfassungsgericht (VG) für unrechtmäßig befunden worden war. Nach dem VG-Urteil hatte der 78-Jährige zwar in einer ersten Reaktion mitgeteilt, den Schritt erst „nach Veröffentlichung der Urteilsbegründung“ in Betracht ziehen zu wollen, doch scheint er nach dem Gespräch mit Ciolacu mittlerweile zu einem rascheren Abgang bereit.
Nach dem Willen der PSD, die im Oberhaus immer noch die Mehrheit hält, soll Senator Corlățean als bisheriger Vizevorsitzender nun das Amt des Senatspräsidenten kommissarisch übernehmen – und zwar bis zur Wahl eines vollamtlichen Senatsvorsitzenden durch das Oberhaus.