Brüssel (ADZ) - Die EU-Staats- und Regierungschefs sind am Montagabend in Brüssel zu einem informellen Abendessen zusammengekommen, um über die Spitzenposten der künftigen EU-Kommission, des Europäischen Rates, Auswärtigen Dienstes sowie weitere Postenbesetzungen in der kommenden Legislaturperioade zu beraten. Rumänien wurde bei dem informellen Gipfeltreffen von Staatspräsident Klaus Johannis vertreten.
Noch-EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat infolge des guten Wahlergebnisses ihrer Europäischen Volkspartei (EVP) bei der Europawahl gute Aussichten auf eine weitere Amtszeit, desgleichen auch die bisherige Präsidentin des Europaparlaments, Roberta Metsola. Für den Posten des EU-Ratspräsidenten ist Portugals ehemaliger Regierungschef Antonio Costa, der den bei der Europawahl zweitplatzierten Sozialdemokraten angehört, vorerst als einziger im Gespräch, während als aussichtsreichste Kandidatin für die Nachfolge des Spaniers Josep Borrell an der Spitze des Europäischen Auswärtigen Dienstes (EAD) die estnische Ministerpräsidentin Kaja Kallas gilt, die den drittplatzierten liberalen Renew angehört. Brüsseler Kreisen zufolge soll von der Leyen zudem bereits erste Sondierungen bezüglich ihrer künftigen Kommissare vorgenommen haben. Staatschef Klaus Johannis, dem die rumänische Presse wiederholt Ambitionen auf ein europäisches Spitzenamt nachgesagt hatte, scheint nach bisherigem Stand der Dinge für keinen Brüsseler Topjob im Gespräch zu sein, soll allerdings, dem Nachrichtenportal G4Media zufolge, für ein neues Amt bzw. als Sondervertreter der Europäischen Union für die Ukraine in Betracht gezogen werden.
Entscheidungen der EU-Staatenlenker standen am Montagabend nicht an, da schon kommende Woche ein regulärer EU-Gipfel steigen wird.