Bukarest (ADZ) - Als einer von vier unabhängigen Kandidaten will Silvestru Șoșoacă am 9. Juni ins Europäische Parlament einziehen, doch laut Staatsanwaltschaft sollen Unterschriften auf seinen Unterstützerlisten anscheinend gefälscht worden sein. Der Ehemann der Senatorin und S.O.S.-Parteichefin Diana Șoșoacă wies die Vorwürfe zurück: Er habe nicht den blassesten Schimmer gehabt, dass die Unterschriften falsch waren; seine Rechtsanwältin, die ihn beim Zulassungsverfahren vor den Wahlbehörden vertrat, hätte alles überprüfen sollen, so Șoșoacă, der in diesem Zusammenhang nach einer Vernehmung unter gerichtliche Aufsicht gestellt wurde.
Der Fall zieht jedoch weitere Kreise: Laut Ermittlern soll ein – nicht genannter – „Abgeordneter und Parteichef“ im April Mitarbeiter der Partei und des Parlaments angewiesen haben, Tausende von Unterschriftenlisten zugunsten von Șoșoacă zu fälschen.
Offenbar handele es sich dabei um den Vorsitzenden der rechtspopulistischen AUR, George Simion, der am Mittwoch neben anderen Parteimitgliedern ebenfalls bei der Polizei als Zeuge aussagen musste. Die Staatsanwaltschaft teilte jedoch mit, dass außer Șoșoacă gegen keine andere Person ermittelt werde.