Bukarest (ADZ) - Staatschef Klaus Johannis hat am Donnerstag die sich in den letzten Wochen andeutende außenpolitische Kursänderung bzw. Annäherung unseres Landes an die Visegrád-Gruppe (V4) als „unrealistisch“ bezeichnet.
Zum einen vertrete man nicht die gleichen Standpunkte, zum anderen sei sich die Visegrád-Gruppe, bekanntlich eine lose Kooperation der mitteleuropäischen Staaten Polen, Tschechien, Slowakei und Ungarn, selbst nicht einig in puncto EU und der Zukunft Europas – von daher wäre auch eine Annäherung Rumäniens an die V4 „unrealistisch“, so Johannis.
In letzter Zeit hatten PSD und ALDE zunehmend mit der Visegrád-Gruppe, vor allen den beiden euroskeptischen Staaten Ungarn und Polen, geliebäugelt. Außenminister Teodor Meleşcanu beteiligte sich am Mittwoch in Budapest an einem dem Westbalkan gewidmeten Minister-Treffen der V4; davor hatte er hervorgehoben, dass Rumänien „an einer Zusammenarbeit mit den Visegrád-Staaten interessiert ist“. Und Ungarns Regierungschef Viktor Orbán hatte erst unlängst hervorgehoben, einen „guten Draht“ zu PSD-Chef Liviu Dragnea aufgebaut zu haben und für Rumänien daher in der V4 „ein Türchen“ offenhalten zu wollen.