Staatschef: „Moldau steht angesichts von Provokationen nicht alleine da“

Johannis verurteilt mögliche Umsturzversuche im Nachbarland

Staatschef Klaus Johannis | Archivfoto: presidency.ro

Bukarest (ADZ) - Staatschef Klaus Johannis hat am Mittwoch erstmals zu den jüngst vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und der moldauischen Staatspräsidentin Maia Sandu bekannt gegebenen Plänen des Kreml zur Destabilisierung der Republik Moldau Stellung bezogen und diese für „zutiefst besorgniserregend“ befunden. Bedrohungen, die die demokratische Ordnung im Nachbarland sowie dessen europäischen Weg visieren würden, hätten in Zeiten einer globalen Sicherheits- und Wirtschaftskrise umso ernster genommen zu werden, stellte Rumäniens Staatsoberhaupt in einem Facebook-Posting klar.

Johannis hob hervor, dass „die Republik Moldau angesichts von Provokationen keineswegs alleine dasteht“ – Rumänien werde nach wie vor alle Bemühungen des Nachbarlandes „zur Festigung seiner Demokratie und Umsetzung wesentlicher Reformen zwecks Aufbau einer modernen, auf europäischen Werten beruhenden Gesellschaft nach Kräften unterstützen“. Der Platz der Republik Moldau sei zweifelsfrei in der großen europäischen Familie, wobei das Land im Zuge seiner Annäherung an die EU auch weiterhin „auf die völlige Solidarität und aktive Unterstützung“ Rumäniens bauen könne, schrieb Johannis.

Die leicht verzögerte Reaktion des Staatschefs erfolgte, nachdem die proeuropäische Präsidentin der Moldau die Bevölkerung am Montag eindringlich vor neuen Versuchen zur Störung der politischen Situation im Land gewarnt hatte. Die „von den ukrainischen Partnern“ zur Verfügung gestellten Pläne Russlands würden vorsehen, dass „als Zivilisten verkleidete Saboteure“ in die Moldau einreisen, um mit Unterstützung „interner Gruppierungen“ und den beiden flüchtigen Oligarchen Ilan Șor und Vladimir Plahotniuc einen Umsturz im Land zu bewirken, hatte Maia Sandu eröffnet.