Bukarest (ADZ) - Staatspräsident Klaus Johannis und Regierungschef Nicolae Ciucă haben am Donnerstag anlässlich der XI. Ausgabe der IT-Konferenz GoTechWorld hervorgehoben, dass die Schritte des rumänischen Staates zur Digitalisierung bisher eher schleppend erfolgt sind und Bürokratie weiterhin überwiegt. Der Staatschef forderte die Behörden daher auf, Tempo bei der Digitalisierung einzulegen – insbesondere im Bereich der öffentlichen Dienstleistungen gehöre die Beziehung zwischen Staat und seinen Bürgern erheblich verbessert, hieß es in der Botschaft des Präsidenten. Zwischen dem technischen Fortschritt und dem Angebot des heimischen öffentlichen Dienstes klaffe ein erhebliches Gefälle, der Staat erweise sich nach wie vor als in weiten Teilen nicht reformiert und nicht digitalisiert, weswegen die Behörden nicht bloß ambitionierte politische Ziele, sondern auch „konkrete Schritte“ in Richtung Digitalisierung ins Auge fassen sollten, so Johannis’ Fazit.
Auch Regierungschef Ciucă hob auf der GoTechWorld-Konferenz hervor, dass die rumänischen Bürger immer noch von Papierbürokratie erdrückt werden und die Einführung digitalisierter öffentlicher Dienstleistungen daher beschleunigt werden muss. Zudem hätten die letzten beiden Pandemie-Jahre und auch der russische Angriffskrieg in der benachbarten Ukraine einmal mehr unter Beweis gestellt, wie wichtig Cybersicherheit für einen Staat sei. Der aktuelle Zeitpunkt sei für Rumänien ein besonders günstiger, um die Digitalisierung zügig voranzutreiben, zumal durch den Wiederaufbau- und Resilienzplan des Landes (PNRR) knapp zwei Milliarden Euro für Digitalisierungsprojekte, darunter auch große, wie etwa die Regierungscloud oder die Digitalisierung des Justizsystems, zur Verfügung stünden, sagte Ciucă.